Jedes Jahr setze ich mich intensiv auseinander, um die ideale Tour für dich zu finden: frischer Pulverschnee, unberührte Landschaften, alpines Flair, Snowboard tauglich und vieles mehr. Erfahre, wie ich meine Touren plane und welche Faktoren für mich dabei besonders wichtig sind.
Die Vorstellung von DER besten Ski- oder Splitboardtour ist natürlich eine sehr persönliche. Die Qualität einer Tour hängt stark vom individuellen Erlebnis ab, vor allem aber von den sich ständig verändernden Bedingungen. Die grösste Herausforderung besteht darin, diese Bedingungen richtig zu beurteilen und optimal für die Tour zu nutzen. Dabei spielen viele unterschiedliche Aspekte eine Rolle. Eine gelungene Tour erfordert daher eine Kombination verschiedener „Zutaten“. Als Guides von Radical Sports achte ich bei der Tourenplanung gezielt auf diese Faktoren, die ich im Folgenden näher erläutern möchten.
Bei mir steht die Sicherheit immer an erster Stelle, wobei insbesondere die aktuelle Lawinengefahr und das Wetter eine zentrale Rolle spielt. Trotz der Fortschritte in der Lawinenforschung und meiner langjährigen Erfahrung als Guides bleibt es entscheidend, diesem Naturphänomen den nötigen Respekt zu zollen und mit gesunder Vorsicht vorzugehen. Nur so kann man auf Dauer mit vertretbarem Risiko unterwegs sein. Die Lawinenlage gibt dabei den Rahmen vor, innerhalb dessen ich mich bewegen darf.
Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Tourenplanung ist eine grössere Anzahl an Abfahrts- als Aufstiegsmeter. Dies erreiche ich beispielsweise durch die geschickte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Bahnen oder indem wir in tiefere Täler abfahren. Dabei achte ich stets darauf, dass die Abfahrt nicht zu kurz kommt!
Natürlich berücksichtige ich bei der Planung auch, dass die Tour für Splitboarder geeignet ist – also möglichst wenig Flachpassagen oder aufwändige Traversierungen.
Zusätzlich sollen alle Touren auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein – nachhaltig im Einklang mit der Natur und nachhaltig in der Erinnerung an eine tolle Erfahrung.
Nicht zuletzt sollte die Tour in einer beeindruckenden, alpinen Kulisse stattfinden, die uns durch abwechslungsreiche Geländekammern führt und immer wieder neue Landschaftsformen bietet. Genau deshalb schätze ich Überschreitungen: Wann immer es möglich ist, gehe ich den Berg von einer Seite an und fahren ihn von der anderen Seite ab. So erleben wir unterschiedliche Gesichter des Berges, bringen Abwechslung in die Landschaft und geniessen es, im Sonnenlicht aufzusteigen und im kühlen, schattigen Pulverschnee abzufahren.
Eine Absage oder anpassung einer Tour erfolgt Zeitnah, wenn die Verhältnisse (Wetter und/oder Schnee) nicht zum Touren geeignet sind. Im Whiteout Fahren macht kein Spass. Aber im Wald ist die Sicht meist wieder besser, vorausgesetzt es hat genug Schnee.
Die perfekte Tour ist wie ein Menü, das aus verschiedenen Zutaten besteht. Als Guide von Snowboardcoach und Radical Sports bin ich ständig auf der Jagd nach diesen Zutaten. Leider sind nicht immer alle vorhanden – meist fehlt doch eine oder andere. Umso mehr freut es mich, wenn es mir gelingt und sich am Ende alles auf wunderbare Weise fügt.
Buche deine perfekte Tour
Abonniere die Tourenmail und buche diese Tour genau dann, wenn ich sie bei idealen Verhältnissen als Spontantour anbieten. Oder frage alternativ für einen privaten Guide an deinem Wunschtermin an.
Risiko für ein mögliches Tourenziel in einer Region anhand der Gefahrenstufe abschätzen.
dann vor Ort schauen, ob ich das ausgegebene Lawinenproblem bzw. die Warnungen aus der Gefahrenbeurteilung und dem Schneedeckenteil im LLB wiederfinde.
Und dann ganz einfach das Gelände so schlau wie möglich nutzen: unter 30 Grad im Aufstieg bleiben, Geländefallen meiden, steile Sachen nur einzeln fahren, sichere Haltepunkte ausmachen.
Ich liebe es, in den Bergen unterwegs zu sein. Es gibt kaum etwas Schöneres, als aus eigener Kraft einen Gipfel zu besteigen – weit weg vom Treiben der Skigebiete und dem Massentourismus. Mit Blick auf die Täler, verschneiten Bäume und menschenleere Berghänge. Da freue ich mich auf die Abfahrt, am liebsten durch unversehrte Hänge mit Pulverschnee. Vielen geht es gleich wie mir. Der Boom zum Touren gehen ist deutlich spürbar.
Fliegen vs. Zugfahrt
Deshalb mag ich Rundtouren am liebsten. Idealerweise steigt man südseitig in der Sonne auf und saust dann auf den pulvrigen Nordhängen ins Tal. Manchmal kommt man auch auf einer anderen Route zurück zum Startpunkt. Aber oft führen die besten, einsamsten Abfahrten in ein anderes Tal. Logistisch ist das natürlich aufwendiger – aber nur für Automobilisten. Denn gerade in der Schweiz lässt sich das Problem einfach umfahren: im Wortsinne. Nirgendwo sonst gibt es ein so engmaschiges Netz öffentlicher Verkehrsmittel, das selbst die abgelegensten Winkel des Landes erschliesst. In jedes noch so einsame Tal fährt eine Bahn, der Postbus oder ein Ruftaxi, insbesondere das Alpentaxi. Ich finde, das muss man ausnützen!
Überschreitungen benötigen mehr Vorbereitung und ein bessere Risikoabschätzung. Gerade darum sind sie die Königsdisziplin in den Bergen. Mit ein bisschen Vorbereitung gibt es viele Touren nach demselben Rezept. Bei der Planung helfen Internetportale wie whiterisk.ch und gipfelbuch.ch, natürlich die swisstopo-Karten mit allen skitourenspezifischen Daten. Dazu gehört auch die wildruhezonen.ch
Oft sind mehrere Routen auf einen Gipfel beschrieben, sodass man sich die schönsten Touren individuell zusammenstellen kann. Durch die Kooperation mit arrlee.ch ist es ausserdem möglich, seinen Touren-Startort festzulegen. So werden bei den ausgewählten Touren automatisch die besten ÖV-Verbindungen inklusive der Fahrzeit ab dem eingegebenen Startpunkt vorgeschlagen – egal, ob man mit Ski, Snowboard oder Schneeschuhen unterwegs ist.
Neben der staufreien Anreise ermöglichen die öffentlichen Verkehrsmittel mehr Flexibilität bei der Tourenplanung. Man muss ein wenig umdenken und improvisieren, aber dafür erhält man ein völlig anderes, einsameres Bergerlebnis – und entdeckt vielleicht sogar eine neue, lohnende Route. Schliesslich ist es oft nur die eigene Bequemlichkeit, die dazu führt, dass man sein Auto auf dem ausgewiesenen Tourenparkplatz abstellt, mit allen anderen Tourengehern die klassische Route aufsteigt und auf dem durch den Ausgangspunkt definierten Gipfel eine kollektive Znünipause macht. Oder etwa nicht?
Naturfreundlich unterwegs zu sein bedeutet aber auch mehr als nur bei der Anreise.
Der Winter ist für alle Wildtiere eine harte Jahreszeit. Die Körpertemperatur wird heruntergefahren, alles läuft im Energiesparmodus. Kommt es zu Störungen durch Wintersportler*innen, ergreifen sie die Flucht und verbrauchen dabei viel wertvolle Energie. Am sensibelsten reagieren dabei die Raufusshühner, also Birk-, Auer- und Schneehuhn. Sie gehören übrigens zu den gefährdeten Arten im Alpenraum. Um flugfähig zu bleiben, können sie sich keine Fettreserven anfressen. Werden Sie zu oft aufgescheucht, droht ein frühzeitiger Tod.
Somit: Kein Befahren oder begehen durch Schutz- oder Wildruhezonen. Jungwald meiden. Kein unnötiger Lärm verursachen.
Natürlich gehören auch keine Abfälle in die Natur. Nein, auch keine Bananenschalen oder Eierschalen. Nimm dein Essen nicht in Einwegverpackungen mit. Eine Box oder Bienenwachstuch sind besser geeignet.
Nimm Rücksicht!
Wichtig zu Wissen:
Zigarettenfilter verrotten erst nach Jahrzehnten
Über Entwässerungskanäle landen sie im Meer
Tiere verwechseln sie mit Nahrung
Die Toxine vergiften den Boden, die Pflanzen, das Grundwasser und vieles mehr
Das Entfernen von Zigaretten kostet im Jahr 50 Millionen Franken.
Abfälle und ihre Verrottungsdauer:
Bananenschalen 3 Monate
Taschentuch 3 Monate
Zigarettenstummel (Tabak) 2 Jahre
Kaugummi 5 Jahre
Aludose 100 Jahre
PET-Flasche 1’000 Jahre
Glasflasche 4’000 Jahre
Leave nothing than footprints, take nothing than pictures
Die Bergwelt ist zum einen unberührte Natur und zum anderen ein landwirtschaftlicher Lebensraum, insgesamt ein sehr empfindliches Ökosystem. Der einzelne Bergwanderer ist zwar üblicherweise kein Problem, aber die Summe aller Bergwanderer bringt diesen Lebensraum leicht aus dem Gleichgewicht. Als vernünftiger Mensch hältst du dich an den Grundsatz “Leave nothing than footprints, take nothing than pictures“; du pflückst natürlich keine seltenen Blumen und lässt keinen Abfall liegen. Gerade die Raucher unter euch. Filter wieder mitnehmen, ansonsten verschmutzt das 22 Liter Wasser unwiderruflich!
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